Pressemitteilung: 28. Februar 2024

Wir sagen JA zum EU-Lieferkettengesetz

Gemeinsames Statement zivilgesellschaftlicher Organisationen zum Scheitern des EU-Lieferkettengesetzes im  Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten

Die heutige Ablehnung der Europäischen Lieferkettenrichtlinie durch den EU-Rat ist ein bedauerlicher Rückschlag für die Rechenschaftspflichten von Unternehmen und den Schutz von Menschenrechten und der Umwelt weltweit.

Die Blockade ist größtenteils auf die großen Mitgliedstaaten zurückzuführen: Der früh angekündigten Enthaltung des einflussreichen Deutschlands – orchestriert durch den kleinsten deutschen Koalitionspartner FDP und von Bundeskanzler Olaf Scholz nur mutlos kritisiert – folgten andere. Ein in letzter Minute unternommener Versuch Frankreichs, die Verhandlungen zum Scheitern zu bringen, indem es gestern Abend eine Verzehnfachung der Schwellenwerte für Unternehmen vorschlug, erhöhte die Unsicherheit für andere Staaten. Diese politischen Spielchen stehen in enormem  Gegensatz zu der überwältigenden Unterstützung für die Richtlinie durch Regierungen, Gewerkschaften, die Zivilgesellschaft, große, mittlere und kleine Unternehmen und einzelne Bürger*innen. Ohne verbindliche EU-Rechtsvorschriften über die Rechenschaftspflicht von Unternehmen sind die nationalen Regierungen nicht in der Lage, sich mit den Auswirkungen auf die Menschenrechte, die Ausbeutung von Arbeitnehmer*innen, die Rechte indigener Völker und anderer traditioneller Gemeinschaften und natürlicher Ökosysteme im Zusammenhang mit der Unternehmenstätigkeit zu befassen. Es ist ein erschütterndes Versäumnis der EU-Regierungen, ihren internationalen Menschenrechtsverpflichtungen nachzukommen, und ein Signal an verantwortungslose Unternehmen, dass sie die Klima- und Umweltkrise weiter anheizen können, um Profite zu machen.

Diese mangelnde Unterstützung bedroht einen wichtigen Teil der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften, der notwendig und überfällig ist, um eine Änderung des Geschäftsgebarens einzuleiten. Sie ist das Ergebnis eines demokratischen Prozesses im Europäischen Parlament und umfangreicher Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten.

Die belgische Präsidentschaft muss sich jetzt mehr denn je der Herausforderung stellen: Es ist an der Zeit, zu den Mitgliedstaaten zurückzukehren und für eine starke Mehrheit zu sorgen, ohne an den Grundprinzipien des im Trilog ausgehandelten Kompromisses zu feilschen.

Pressekontakt für ClientEarth:

Johanna Famulok, jfamulok@clientearth.org, +49 15111850351

Unterzeichner:

  1. European Coalition for Corporate Justice
  2. Friends of the Earth Europe
  3. Fern
  4. Vredesactie
  5. BankTrack
  6. FIDH
  7. GLOBAL 2000 - Friends of the Earth Austria
  8. Mai bine
  9. REDU
  10. CUIB
  11. ShareAction
  12. Swedwatch
  13. ECONOMY FOR THE COMMON GOOD
  14. Anti-Slavery International
  15. Südwind, Austria
  16. Solidaridad
  17. Jugend Eine Welt, Austria
  18. WeWorld, Italy
  19. Centre for Research on Multinational Corporations (SOMO)
  20. Human Rights International Corner (HRIC)
  21. Informationsgruppe Lateinamerika, Austria
  22. International Peace Information Service (IPIS)
  23. Novi sindikat, Croatia
  24. European Environmental Bureau
  25. MVO Platform
  26. Irish Coalition for Business and Human Rights
  27. Christian Aid Ireland
  28. Finnwatch
  29. OECD Watch
  30. WSM
  31. Mani Tese ETS
  32. Campagna Impresa2030
  33. Transport & Environment
  34. NeSoVe
  35. Frank Bold
  36. Romero Initiative
  37. Latinamerikagrupperna
  38. SÜDWIND - Institute for Economy and Ecumenism
  39. Broederlijk Delen
  40. ActionAid International
  41. Oxfam
  42. Reds - Red de solidaridad para la transformación social
  43. Fairtrade International
  44. ClientEarth
  45. CNCD-11.11.11
  46. Milieudefensie (Friends of the Earth Netherlands)
  47. Informationsstelle Peru
  48. CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung
  49. Business & Human Rights Resource Centre
  50. World Fair Trade Organization - Europe
  51. Act Church of Sweden
  52. Sherpa
  53. Diakonia Sweden
  54. LM International
  55. Amis de la Terre France / Friends of the Earth France
  56. Polish Institute for Human Rights and Business
  57. Grupo belga Solidario con Guatemala
  58. Amnesty International
  59. FOS
  60. Climate Action Network Europe
  61. IF Metall (Industrial and Metal Workers’ Union Sweden)
  62. Protection International
  63. CIDSE- An international family of Catholic social justice organisations
  64. Initiative Lieferkettengesetz
  65. 65. Eesti Roheline Liikumine - Estonian Green Movement
  66. achACT
  67. ForumCiv, Sweden
  68. Fair Trade Advocacy Office
  69. Plataforma por Empresas Responsables
  70. Partos
  71. WeEffect, Sweden
  72. Avocats Sans Frontières
  73. Observatorio de Responsabilidad Social Corporativa
  74. Environmental Justice Foundation
  75. Coordinadora Estatal de Comercio Justo
  76. Afrikagrupperna, Sweden
  77. Welthaus der Diözese Linz
  78. Vision, the Swedish civil servants’ union
  79. Clean Clothes Campaign
  80. PowerShift
  81. CCFD-Terre Solidaire
  82. Initiative pour un devoir de vigilance, Luxembourg
  83. Global Witness
  84. EU-LAT Advocacy Network
  85. Setem
  86. Focus Association for Sustainable Development
  87. RREUSE
  88. Swedish Society for Nature Conservation
  89. Global Responsibility – Austrian Platform for Development and Humanitarian Aid
  90. European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)
  91. Solsoc
  92. ÖGB EU Office
  93. Forest Peoples Programme
  94. AK EUROPA - Austrian Federal Chamber of Labour - Brussels office
  95. WWF European Policy Office
  96. La Strada International
  97. European Trade Union Confederation (ETUC)
  98. International Dalit Solidarity Network
  99. 11.11.11, Coalition for International Solidarity, Belgium
  100. Trócaire, Ireland
  101. KIOS Foundation, Finland
  102. Germanwatch, e.V.
  103. Minerva Business and Human Rights Association
  104. Fairfood
  105. FEMNET e.V.
  106. Cultural Survival
  107. Centre for the Politics of Emancipation, Serbia
  108. EU Raw Materials Coalition
  109. Notre Affaire A Tous
  110. Earthsight
  111. Publish What You Pay
  112. Natural Resource Governance Institute (NRGI)
  113. Rainforest Foundation Norway, Norway
  114. Society for Threatened Peoples, Switzerland
  115. European Federation of Public Services Unions (EPSU)
  116. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (Friends of the Earth Germany)
  117. IM, Sweden
  118. Securing Indigenous Rights in the Green Economy Coalition (SIRGE)
  119. Batani Foundation
  120. The Andrew Lees Trust
  121. Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.
  122. Earthworks
  123. Human Rights Law Centre
  124. ACT Alliance EU
  125. BUNDjugend / Young Friends of the Earth Germany
  126. Human Rights Watch
  127. FIAN Germany
  128. Solidair met Guatemala
  129. Lightup Norway
  130. Norwegian Helsinki Committee
  131. Factlines
  132. Christian Council of Norway
  133. Norwegian Council for Africa
  134. Framtiden i våre hender, Norway
  135. Asociación por la Paz y los Derechos Humanos Taula per Mèxic, Catalunya
  136. Norwegian Church Ai

ENDE

Über ClientEarth – Anwälte der Erde

ClientEarth – Anwälte der Erde ist eine Nichtregierungsorganisation, die das Recht nutzt um die Erde und ihre Bewohner*innen zu schützen. Zusammen mit Bürger*innen und unseren Partnerorganisationen in Deutschland, Europa und weltweit arbeiten wir an Themen wie Klimawandel, Naturschutz und Umweltverschmutzung. Wir nehmen die Industrie und Regierungen in die Verantwortung, um das Leben auf der Erde und das Recht auf eine gesunde Umwelt zu schützen. Mit Büros in Europa, Asien und den USA setzen wir bestehendes Recht durch, unterstützen unterschiedliche Akteur*innen in Umweltverfahren und wirken bei der Gesetzgebung und der Entwicklung des Rechts mit. Wir streben eine nachhaltige und systematische Transformation an, denn eine Welt, in der Mensch und Planet gemeinsam gedeihen, ist nicht nur möglich – sie ist notwendig.